40 Jahre FC Dettenschwang

Bereits am frühen Morgen war halb Dettenschwang auf den Beinen, um sich beim festlichen Umzug am Sportplatz zu versammeln und dann gemeinsam zur Hl. Messe in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu ziehen. Nach dem Gottesdienst mit Pfarrer Manfred Mayr zogen die Vereine unter der musikalischen Begleitung des Musikverein Dießen bei schönstem Wetter zum Sportplatz zurück, um dort die Einweihung des im September 2005 begonnen Baus zu feiern, der nach weit über 13.000 freiwilligen Arbeitsstunden, wie Franz Dollinger betonte, schneller als erwartet fertig geworden war. Mit den kirchlichen Weiheinstrumenten Weihrauch und Weihwasser segnete Pfarrer Mayr das neue Gebäude, dass es auch in den kommenden 40 Jahren allen Witterungen stand halten und die Gemeinschaft des Vereins gut beherbergen möge. Das Festzelt war wie an den vergangenen beiden Veranstaltungstagen bis auf den letzten Platz besetzt, als der Musikverein Dießen mit vollem Elan die Töne erklingen ließ. Gestärkt von Brathendl, Pommes Frites oder Rollbraten mit Kartoffelsalat traten schließlich die Redner gegen Mittag ans Pult. Vorsitzender Franz Dollinger, der selbst seit 40 Jahren dem Verein angehört, erinnerte in seiner kurzen Rede an einige sportliche Höhepunkte der 40-jährigen Vereinsgeschichte und begann mit deren Gründung 1967. Der Vorsitzende berichtete weiter von den Umbaumaßnahmen in den siebziger Jahren, der Gründung der Eisstockschützen und der Sparte Damengymnastik. Beson-ders in Erinnerung seien stets die Aufstiege in die B- und danach in die A-Klasse geblieben, die durch zünftige Siegesfeiern in der Gemeinschaft begossen wurden. Auch die Errichtung des Trainingsplatzes und der Flutlichtanlage konnte durch die freiwillige Eigenleistung der Mitglieder in Angriff genommen werden. Mit dem Bau des neuen Vereinsheimes sei ein großer Wunsch der Spieler und der Mitglieder in Erfüllung gegangen, berichtete Dollinger. 160.000 Euro habe das Material hierfür gekostet. Seine Rüge in Richtung der freiwilligen Helfer bestehe jedoch nur darin, dass zahlreiche Arbeitsstunden nicht aufgeschrieben worden seien, so könne die tatsächliche Bauzeit nur auf ca. 13.000 Arbeitsstunden geschätzt werden. Sein Dank galt sowohl den vielen Helfern, den Firmen, die den Bau unterstützt hatten, den Sponsoren, darunter Raiffeisenbank und Sparkasse Dießen und der Marktgemeinde, die vor allem beim Grundstückskauf sehr entgegenkommend gewesen sei. Als Dank überreichte er allen Ehrengästen eine Erinnerung an 40 Jahre FCD. In Dettenschwang emotional zu Hause Als Ehrengast und Schirmherr der Veranstaltung war Finanzminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser zusammen mit seiner Gattin Sybille angereist, um an den Feierlichkeiten persönlich teilzunehmen. Faltlhauser lobte seinen Vorredner als einen großartigen Mann mit hohen Fachkenntnissen, der „unter seinem Regiment“ im Finanzamt Fürstenfeldbruck bereits hervorragende Arbeitsergebnisse erzielt hätte. „Wenn ich zurückdenke, war Dettenschwang noch Dettenschwang und nicht Dießen“, begann Faltlhauser seine Rede und erntete brandenden Applaus. Lachend fügte er hinzu, dass die Dießener jedoch bald die Subventionen der vollen Männer- und Frauenkraft des Ortsteil benötigt und sich daher den Ortsteils einverleibt hätten. Er selbst würde zwar täglich zahlreiche Einladungen für verschiedene Veranstaltungen erhalten, jedoch bei weitem nicht mehr auf alle Festivitäten erscheinen. Die Einladung des FCD jedoch habe ihn bis ins Herz gefreut, da er den Ort als seine Heimat ansehe. Während des zweiten Weltkrieges wuchs Faltlhauser bei seiner Tante Anna auf, die Lehrerin an der Dettenschwanger Schule war und dort 38 Jahre lang unterrichtete. Er fühle sich „emotional“ zu Hause, betonte der Finanzminister. Herzlich und liebevoll begrüßte er Antonia Stangl, besser als die „Stanglwirtin“ im Ort bekannt, als die alte Dame mit ihren 85 Jahren das Zelt betrat und sich an den Ehrentisch setzte. Faltlhauser berichtete von vielen schönen Stunden, die er in seiner Jugend bei der „Dona“ verbrachte, als er durch die Kriegswirren bedingt von den Eltern in München aufs Land zur Tante Anna nach Dettenschwang geschickt wurde. Er sei mit dem Ort persönlich tief verbunden, und daher sei die Übernahme der Schirmherrschaft für ihn eine wahre Herzensangelegenheit. Dieser Tag zeige seiner Ansicht nach, dass Dettenschwang eine kraftvolle Gemeinde sei, die stark und vital wirke. Als Geschenk überreichte er dem Vorstand eine kunstvoll gestaltete Schießscheibe. Auch Bürgermeister Herbert Kirsch lobte das Engagement der Vereinsmitglieder, das er als besonders außergewöhnlich sowie sichtbar und greifbar durch das neue Gebäude bezeichnete. Hierbei habe der Vorstand stets gut die Fäden in der Hand gehalten, jedoch sei das Werk nur durch eine starke Mannschaft möglich gewesen und die Mühen um den Bau hätten sich durchaus gelohnt betonte Kirsch. Auch künftig würden die Interessen des Ortsteils sicher nicht untergehen, schließlich seien drei Gemeinderäte aus Dettenschwang scherzte Kirsch am Ende. Vor dem gemütlichen Teil des Nachmittags und den Ehrungen bedankte sich auch Rainer Waschke, der Kreisvorsitzende des BLSV-Sportkreis Landsberg am Lech für die ehrenamtliche Tätigkeit und lobte vor allem die Jugend- und Seniorenarbeit im Verein. Er plädierte weiterhin für eine sportliche Fairness und den engen Zusammenhalt, der in Dettenschwang zu dieser positiven Entwicklung geführt habe. Als Dank überreichte er Dollinger vom BLSV einen Gutschein für die Vereinsjugendarbeit. Die Mitglieder des FCD und auch die Bürger von Dettenschwang genossen sichtlich die drei Tage und können stolz sein auf ihr selbst erschaffenes Vereinsheim, das mit Teamgeist, Kameradschaft und freiwilligem Engagement errichtet wurde. se. VON: AMMERSEEKURIER